Auszug aus der Ausgabe von «Schweiz am Wochenende» vom 30.11.2019:
«Das Erdbeben vom Dienstag trifft Albanien hart. Doch das Land wird sich davon erholen: Der Aufschwung ist in vollem Gange.
Das Erdbeben vom Dienstag an der Westküste Albaniens hat mindestens 40 Tote und 650 Verletzte gefordert. Das Beben trifft das Drei-Millionen-Land – eines der ärmsten Europas – hart, genau dort, wo man bisher die höchsten Tourismuseinnahmen generierte: An der Westküste rund um die Hafenstadt Durrës, wo viele Hotels sind.
Doch Albanien wird sich vom Erdbeben schon bald erholen, wird sich trotz Tragik und der Schäden nicht unterkriegen lassen. Einerseits, weil Albaner stolze Menschen sind und 30 Jahre nach der Befreiung von der sozialistischen Diktatur Enver Hoxhas endgültig aus der Armut raus wollen.
Vor allem aber auch, weil der touristische Aufschwung in vollem Gange ist und als wichtigster, wachsender Wirtschaftszweig enormes Potenzial birgt. Das haben internationale Tourismusakteure und Investoren längst erkannt. Viele Projekte sind bereits in der Pipeline. Daran wird das Erdbeben vom Dienstag nichts ändern.
Von 2 auf 10 Millionen Touristen pro Jahr
Albanien gilt noch immer als «unentdeckte Perle» am Mittelmeer: lange, unberührte Küstenstreifen, kristalline Strände, wilde Bergtäler. «Winnetou»-Land. Mit grünblauen Seen, Fjorden, Canyons, Wasserfällen. Und historischen Kleinstädten.
Aber das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis, kurze Flugzeiten und die bekannte albanische Gastfreundschaft machen das Land zu einem immer attraktiveren Reiseziel: Während 2010 gerade mal zwei Millionen Touristen nach Albanien reisten, waren es 2016 bereits 4,1 Millionen. Zwei Jahre später schon sechs Millionen, pro Jahr also eine Steigerung um eine Million Besucher. Der Beschäftigungsgrad im Tourismus stieg in dieser Zeit um 41 Prozent. 2020, hofft die Regierung, wird die Marke von 10 Millionen Touristen erstmals geknackt.
Einer, der das Potenzial erkannt hat, ist der albanisch-stämmige Schweizer Saimir Shala. 2017 gründete der Wirtschaftsinformatiker das Unternehmen albanienreisen.ch. Vorher arbeitete der 28-Jährige als IT-Projektleiter bei Sulzer. Seit drei Jahren organisiert er Wanderreisen in Albanien. Zusammen mit Lebenspartnerin Aylin Bakir, einer Juristin aus dem Berner Seeland.
Shala, bereits in der Schweiz ein Wanderfreak, war seit 2014 in den Bergen Albaniens unterwegs, wanderte tagelang. Wollte, dass auch Schweizer diese Welt entdecken. «Wir sagten uns, dass die albanischen Alpen, die bezaubernden, wilden Bergtäler etwas Besonderes für Schweizer sind», sagt Shala. Der Erfolg gibt ihm recht: Dieses Jahr führte er mit seiner Freundin über 250 Kunden durch Albanien. Zum Erdbeben sagt er: «Das ist zwar hart und tragisch. Aber es wird den wachsenden Tourismus in Albanien nicht bremsen.»
Die albanische Regierung hat grosse Ambitionen: «Invest in Albania» heisst ein entsprechendes Strategiepapier, das der «Schweiz am Wochenende» vorliegt: Wer in Albanien investiert, ein 4- oder 5-Sterne-Hotel baut, bezahlt die ersten zehn Jahre keine Gewinnsteuer. Keine Bau- und Infrastruktursteuer. Solche Hotelbesitzer bezahlen anstatt der gewohnten 20 Prozent Mehrwertsteuer noch gerade mal sechs Prozent. …»
Den vollständigen Artikel finden Sie in der Ausgabe von «Schweiz am Wochenende» vom 30.11.2019 oder online unter:
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Mehr über das Erdbeben in Albanien auch im Interview mit Radiozürisee:
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